Alexandra Bujdoso scheitert in Vorrunde

Peking. Säbel-Fechterin Alexandra Bujdoso ist bei den Olympischen Spielen in der Runde der letzten 32 gescheitert. Die 18 Jahre alte Schülerin unterlag bei ihrer Olympia-Premiere erwartungsgemäß der Silbermedaillen-Gewinnerin von Athen 2004, Xue Tan (China), 6:15. In der Vorrunde hatte sich Bujdoso, die am Ende Platz 30 belegte, noch souverän gegen die Kanadierin Julie Cloutier 15:2 durchgesetzt.

Verschwitzt, aber trotz des frühen Scheiterns mit einem Lächeln im Gesicht verließ die Koblenzerin nach nur zwei Kurzauftritten die Planche. „Ich habe gut gefochten und gezeigt, dass ich es draufhabe. Ich bin einfach noch zu jung“, sagte Bujdoso.
Wacker geschlagen hatte sich Bujdoso gegen die Weltmeisterin von 2002 allemal. Trotz der frenetischen Anfeuerungen der chinesischen Zuschauer in der 4000 Plätze fassenden Halle attackierte die Deutsche mutig und konnte das Gefecht in der Anfangsphase ausgeglichen gestalten. Doch nach dem 4:4-Zwischenstand riss der Faden. „Sie ist immerhin Olympia-Zweite gewesen. Da kann man nichts sagen, wenn man gegen sie verliert“, meinte die Schülerin.
Ein bisschen enttäuscht war sie dennoch. Die Auslosung hatte es nicht gut gemeint. Zudem monierte sie die Entscheidungen des britischen Obmanns David Sach im Gefecht gegen Tan. Der Unparteiische wertete die Treffer der Chinesin, obwohl diese vor dem Kontakt häufig abstoppte und damit die Attacke eigentlich beendete.
„Andere Obleute geben das nicht“, sagte Bujdoso. Außerdem habe sie in China gegen eine Chinesin gekämpft. Das sei auch für einen Obmann eine schwierige Situation, erklärte sie.
Vater und Trainer Imre Bujdoso sah es ähnlich. Drei, vier Entscheidungen hätten auch zugunsten seiner Tochter ausfallen können, „aber das war nicht der entscheidende Punkt“. Die wichtigste Erkenntnis sei gewesen: „Sie hat sich nicht in die Hose gemacht. Sie muss noch lernen, aber sie ist auf einem guten Weg“, sagte der Ungar.
Doch trotz der unglücklichen Auslosung und Entscheidungen will das „Küken“ im neunköpfigen Team des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB) nur die positiven Eindrücke und Erfahrungen von ihrer ersten Olympia-Teilnahme mitnehmen. „Ich habe ja noch 2012 und 2016“, sagte sie und blickte bereits auf die kommenden Spiele.
Ihr Potenzial hatte sie in ihrem ersten Gefecht angedeutet. Gegen die Kanadierin Julie Cloutier setzte sich Bujdoso souverän 15: 2 durch. Sie habe gar nicht darüber nachgedacht, bei Olympia zu sein, erklärte sie, „sonst wird man ja noch nervös“.
Wichtig sei dieses Gefecht gewesen, meinte Ihr Vater: „Sie hat jetzt schon mal ein Gefecht bei Olympia gewonnen. Das ist eine gute Erfahrung für die Zukunft.“ Bis zum 15. August bleibt sie noch in
Peking. Dann ist das Abenteuer endgültig beendet.

Quelle: http://www.rp-online.de